Allgemeines
Die Gemse, Gämse oder Gams (Rupicapra rupicapra) gehört zur Familie der Hornträger und ist ein Charaktertier der Alpen. Sie leben in allen europäischen Gebirgen oberhalb der Baumgrenze. Dank ihrer Kletterkünste sind selbst sehr steile Abhänge kein Problem für sie. Ihre Klauen haben harte Ränder, aber weiche, spreizbare Sohlenballen, weshalb sie sehr gute Haftung haben. Gemsen sind mit einer Schulterhöhe von 70-85 cm, einer Körperlänge von 110-140 cm und einem Gewicht von 17-43 kg etwa so gross wie ein Reh. Gemsen leben in Rudeln, die meistens aus Weibchen mit ihren Jungen oder aber aus jüngeren Männchen bestehen. Natürliche Feinde im Gebirge sind heute eigentlich nur noch Steinadler, die Kitze reissen, seitdem Wölfe und Luchse immer seltener werden. Viele Jungtiere kommen aber auch beim Klettern lernen zu Tode.
Fortpflanzung
Die Brunftzeit dauert von Ende Oktober bis Dezember. Die Tragezeit beträgt ca. 180 Tage. Als junge Mutter bekommt die Geiss meistens nur ein Kitz, bei älteren Muttertieren sind zwei oder drei Junge keine Seltenheit.
Gemse und Mensch
Der Gamsbart, der so manchen Trachten- und Jägerhut schmückt, hat nichts mit einem Bart zu tun. Er besteht aus den langen Rückenhaaren, die bei den Gemsen am Widerrist und auf der Kruppe besonders lang wachsen und bei Erregung aufgestellt werden.
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